Sri Lanka Reisebericht 2017

Wenn ich an Sri Lanka denke, dann fallen mir sofort folgende Schlagworte ein:

  • Herrliche Natur: Palmen, Strände, Meer, Riffe, Wälder, Dschungel, Berge, Blumen, Gewürz- und Teeplantagen
  • Freundliche und entspannte Menschen
  • Bunte Saris, Häuser, Tempel und Früchte
  • King Coconut
  • Curry, Rotti und Curd (gefüllte frittierte Teigtaschen und Büffeljoghurt)
  • Elefanten
  • Religionsvielfalt und Tempel
  • Sprachvielfalt
  • Laute, stinkende und überfüllte Tata Busse
  • Tuktuks
  • Kühe auf der Straße und am Strand
  • Istuti und Nandri (Danke auf Singhalesisch und Tamilisch)
  • Die Geschichte vom kranken Kind
  • Raben-, Eichhörnchen- und Insektenplage

Unsere Route, Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse

  • Negombo (Strand, Sonnenuntergang, Ayurvedamassagen)
  • Dambulla (Buddhistischer Felsentempel und goldener Buddha)
  • Kaudulla Nationalpark (Safari – Elefanten, Adler, Pfauen, Büffel, Vögel)
  • Sigiriya (Felsruinen, Ausgrabungsstätte)
  • Uppuveli (Schnorcheln, Beachvolleyball, Strandbar, Sonnenbaden, Schwimmen)
  • Kandy (Aussichtspunkt, Wasserfälle, Tanz- und Trommelaufführung, Zahntempel, Teefabrik)
  • Nuwara Eliya (Teeplantagen)
  • Horton Plains (Wandern, Wasserfälle, World´s End, Rotwild)
  • Haputale (Lipton´s Seat, Teeplantagen, Wandern, Aussicht)
  • Ella (Little Adams Peak, Wandern)
  • Arugam Bay (Strand, Wellen, Schwimmen, Spazieren)
  • Uppuveli (Tauchen und erneut Beachvolleyball, Strandbar, Sonnenbaden und Entspannen, Lagunentour mit Vögelbeobachtung, Schwimmen)
  • Negombo (Fischmarkt, Gewürzshoppen, Sonnenuntergang)

Negombo

Kanal in Colombo

 

 

 

 

 

Negombo empfinden die meisten als viel entspannter, sauberer und hübscher als die Hauptstadt Colombo. Wir haben deshalb Colombo gleich ausgelassen. Viel anzuschauen gibt es in Negombo nicht, interessant waren aber der Fischmarkt und die Kanäle, die die Stadt durchziehen. Abends haben wir zweimal am Strand in Restaurants gegessen und die Sonnenuntergänge bewundern können, wirklich tolle Farben! Sehr entspannend waren auch die Ayurvedamassagen in einem tollen Ambiente, Jasmin Villa hieß das Zentrum.

Dambulla und Elefanten im Kaudulla Nationalpark

Felsentempel Dambulla

Der Felsentempel in Dambulla ist natürlich etwas einzigartiges, da ich aber schon so viele buddhistische Tempel gesehen habe, hat es mich nicht vom Hocker gerissen. Schön war die Aussicht auf die Umgebung, auch Sigiriya konnte man von hier aus in der Ferne sehen. Toll war es dann aber, am selben Tag noch die Elefanten im Kaudulla Nationalpark zu sehen. Die Fahrer wissen immer, ob sich die Elefanten gerade in Kaudulla oder im daneben befindlichen Minneriya Nationalpark befinden. Wir konnten Babyelefanten beobachten, das war wirklich herzig, wie sie zwischen den Beinen der Eltern herumgelaufen sind. Spannend war auch zu sehen, wie ein Weißkopfadler eine Babyschildkröte direkt auf der Straße vor uns versucht hat zu verspeisen. Erst nach vielen Anläufen gelang es ihm, dabei war er natürlich nervös, weil so viele Jeeps dort standen und alle ihn beobachteten. Er ließ aber auch nicht von seiner Beute ab. Es fiel ihm jedoch schwer, sie herumzudrehen, er bekam am Panzer keinen Zugriff mit seinem Schnabel. Er schien auch fast etwas ängstlich und übervorsichtig, bei der Aktion selbst von der Schildkröte verletzt zu werden. Wir konnten überdies den sehr bunten Indian Roller sehen, ein kleiner Vogel mit blauen Flügeln. Einige Pfauen und Büffel waren auch dort.

Sigiriya

Der Felsen von Sigiriya im Morgenlicht

Weiter gings nach Sigiriya, wo wir frühmorgens den Touristenströmen noch entgehen konnten. Die berühmten Wolkenmädchen, von denen man noch immer nicht weiß, woraus die Farben für die Felsgemälde hergestellt wurden, waren schön anzusehen. Die Ruinen oben ließen nicht viel über das Aussehen der Gebäude vermuten, viel spannender waren die Ausblicke auf den Dschungel und die Landschaften ringsherum. Da der Eintritt so teuer ist, weichen inzwischen viele auf das nahegelegene Pidurangala Rock aus, von dem man Sigiriya aus ähnlicher Höhe sehen kann.

Schnorcheln und Entspannen in Uppuveli

Uppuveli Beach

 

Uppuveli war dann mein Lieblingsort auf Sri Lanka, ich habe mich auf Anhieb am weißen Sandstrand wohlgefühlt. Ein ruhiges, klares Meer, Palmen und gemütliche Restaurants sowie eine Bar namens Fernando´s mit lateinamerikanischer Musik sorgten für genau die richtige Stimmung zum Entspannen und sich Treiben lassen. Unser Hotel stellte große, überdachte Liegen mit Matratzen zur Verfügung, wo wir im Schatten dösen konnten. Das Meer war angenehm temperiert und es waren nur wenige Menschen dort. Morgens legten die Tauch-Schnorchel- und Delphin-/Walbeobachtungsboote ab, danach war Ruhe. Auch wir waren einen halben Tag Schnorcheln vor Pidgeon Island bei unserem ersten Uppuveli Besuch. Die Korallen sind schon ziemlich zerstört, weil sie so knapp unter dem Wasserspiegel liegen und Touristen jahrelang drauf rumgetrampelt sind. Inzwischen hat man das Gebiet mit Bojen und Seilen abgesperrt und kann nur noch drumherumschwimmen, da sieht man aber eh genug. Die Vielfalt ist nicht so hoch, aber man sieht doch noch einige Meeresbewohner in ihrer vollen Farbpracht.

Zerstörtes Riff vor Pidgeon Island

Sogar Schildkröten und Schwarz-/Weißflossenhaie bahnten sich den Weg durch die Schnorchlermassen. Ich konnte zum ersten Mal meine neue Gopro Hero 5 einsetzen und erste Unterwasservideos drehen. Ich habe natürlich noch viel zu lernen, Filmen ist wahrlich nicht dasselbe wie Fotografieren. Es war jedenfalls auch trotz der vielen anderen Touristen hier eine Freude, und wie immer konnte ich gar nicht genug bekommen vom neugierigen Herumschauen. Beim Beachen am späten Nachmittag ging es nicht um anspruchsvolles Volleyballspielen, es war mehr ein lustiges sich gegenseitiges Aufziehen und Anfeuern, weil die meisten vorher doch eher selten oder nie gespielt hatten. Es war jedenfalls lustig, und mit einem Mojito oder Arrak mit King Coconutsaft und Limette ließ sich auch jeder Ehrgeiz gut im Zaum halten. 😉  Wir lernten dort Chamara kennen, einen Tauchlehrer aus dem Süden Sri Lankas nahe Hikkaduwa, mit dem wir dann gegen Ende unserer Reise bei einem zweiten Abstecher nach Uppuveli tauchen/schnorcheln waren und der uns in sein Appartment einlud, wo wir über persönliche Themen quatschen konnten.

Uppuveli war auch der Ort, an dem wir ein Lieblingsrestaurant hatten, das Eastern Lanka Restaurant. Ein junger Familienvater mit Frau und zwei Kindern hatte sich erst vor 3 Monaten selbständig gemacht. Die Familie begegnete jedem Gast mit einer solch natürlichen Herzlichkeit, dass man gar nicht umhin konnte, ständig zu denken, wie süß sie alle sind. Und das, obwohl eigentlich nur der Ehemann englisch sprechen konnte. Das Kochen teilten sich Vater und Mutter, es dauerte zwar meist ein wenig, aber dadurch waren wir auch sicher, dass es immer frisch zubereitet wurde. Manchmal wurden sogar noch Zutaten in letzter Minute besorgt. Und das Essen war wirklich fantastisch. Am ersten Tag aß ich Krebs – wohl der beste, den ich je gegessen habe. Auch wenn ich keine Zange hatte und es sich als etwas schwierig gestaltete, das kostbare Fleisch aus den Schalen herauszubekommen. Wir waren so zufrieden, dass wir fortan fast jede Mahlzeit hier einnahmen.

Eastern Lanka Restaurant

Nur ein Mal aßen wir woanders, was Lu sehr bereuen sollte, weil sie danach mit üblen Magen-Darmbeschwerden krank wurde. Das war an unserem letzten Abend. Der Abschied aus Uppuveli war für sie natürlich damit nicht so fein, und die folgenden Tage waren geprägt von Vorsicht und Misstrauen dem Essen gegenüber. Aber das legte sich dann bis zum Ende der Reise wieder weitgehend.

 

Kandy

Kandy View Point

Unser nächster Stop war Kandy, wo wir bei Amrose „Michael“, seiner Frau Nadira und den beiden Söhnen Thili und Sajith etwas außerhalb mitten in der Natur wohnen durften. Ich war gleich begeistert von dem Gewürzgarten, wo sie Ingwer, Pfeffer, Zimt, Chili, Kurkuma, Curry und viele weitere Gewürze anbauten. Außerdem gab es Papaya- und Mangobäume.   Vom Garten aus konnte man auf eine Dschungellichtung blicken, wo Bauern Gemüse und Reis anbauen. Bei einem abendlichen Beisammensein mit Bier und Arrak mit den Jungs konnten wir hunderte Glühwürmchen bewundern. Ich vermisse ein wenig die Dschungelgeräusche, die die ansonsten stille Gegend erfüllten. Den ersten Nachmittag verbrachten wir mit vielen Geschichten, die unser Gastgeber zum Besten gab.

Abends fuhr er uns dann mit seinem TukTuk zu einer traditionellen Tanz- und Trommelaufführung nach Kandy hinein. Es gefiel uns ganz gut, die Jungs hatten akrobatisches Talent und ein zwei Tänzerinnen hatten eine tolle Ausstrahlung.  Die Musik hat uns zwar nicht so richtig mitgerissen, dafür waren die Kostüme wieder etwas fürs Auge. Abschließend gab es noch eine Feuershow, bei der einige Künstler übers Feuer gingen und mit Fackeln über ihre Haut und die Zunge strichen.

Zurück in der Unterkunft gab es dann ein köstliches Abendessen, das ich ganz traditionell mit der Hand statt Messer und Gable zu mir nahm, während Lu leider immer noch mit Magenkrämpfen zu kämpfen hatte und früh schlafen ging. Aufgrund der hier doch eher früh untergehenden Sonne (vor 18h) waren wir häufig früh müde und oft vor neun Uhr im Bett. Dafür sind wir auch früh wach gewesen, zwar nicht immer zum Sonnenaufgang um ca. 5.30h, aber doch bald genug, um viel vom Tag zu haben. In Kandy selbst haben wir uns am Folgetag kaum aufgehalten, uns reizte doch eher der Wasserfall, an dem wir fast alleine waren und uns richtig erfrischen konnten. Ein richtiges kleines Paradies war das mit schönem Ausblick. Auch der Weg dorthin hat uns gut gefallen, es ging immer weiter bergauf ins Hochland. Einen herrlichen Ausblick hatten wir auch auf Kandy vom View Point. Mitten in der Stadt befindet sich ein See, an dem auch der berühmte Zahntempel gelegen ist, an dem angeblich ein Zahn von Buddha aufbewahrt wird. Wir haben es uns nur von außen angesehen, um Geld zu sparen. Kostenlos war die Führung durch eine Teefabrik, die sogar auf Deutsch war, allerdings wenig Spannendes beinhaltete. Außerdem waren wir in einer Edelsteinfabrik, in der Amrose stolz seinen vorigen Arbeitsplatz präsentierte. Wir sahen dort einen recht interessanten Film darüber, wie in Sri Lanka überhaupt Edelsteine zutage gefördert werden. Am späten Nachmittag kehrten wir dann wieder zurück zum Haus und trafen auf ein paar Couchsurfer, die Thili eingeladen hatte. Die drei ÖsterreicherInnen sollten noch für einigen Unmut bei Amrose sorgen, dem das Konzept des kostenlosen Couchsurfens von seinem Sohn nicht erklärt worden war. Verständlich für jemanden, der seinen Lebensunterhalt mit dem Beherbergen und Herumführen von Gästen verdient. Wir jedenfalls waren sehr zufrieden und fanden es interessant, Einblicke in das Denken und das Familienleben von Einheimischen zu bekommen während unserer Zeit in Kandy.

Nuwara Eliya

Typisches Haus in Nuwara Eliya

Amrose organisierte uns dann auch noch einen Kleinbus nach Nuwara Eliya, er selbst begleitete uns dorthin. Es war eine etwas längere Fahrt, die wir unterbrachen mit einem längeren Stop bei einem weiteren Wasserfall, bei dem wir viele Stufen durch den Dschungel hochkletterten, um zu einem Aussichtspunkt zu gelangen. Landschaftlich veränderte sich das Bild im Laufe des Tages, mehr und mehr Teeplantagen säumten die Straßen, es wurde bergiger und kühler. In Nuwara Eliya wurde es dann schon bald dunkel, als wir kurz die kleine englisch anmutende Stadt mit ihren Kolonialstilgebäuden erkundeten. Wir wohnten gleich gegenüber einer Pferderennbahn und nahe eines Golfplatzes. Ansonsten hatte die Stadt aber wenig Charme, fanden wir. Es gab dann Unstimmigkeiten zwischen Amrose und unseren drei Mitreisenden über den Preis für den Transfer, was schließlich dazu führte, dass Amrose und der Fahrer wieder zurück nach Kandy fuhren und wir uns einen neuen Fahrer für den nächsten Tag zu den Horton Plains und Haputale organisieren mussten. Es war letztlich dann günstiger, aber es blieb doch ein etwas fader Beigeschmack zurück, weil beide Seiten sich nicht ganz korrekt verhalten hatten und wir mittendrin standen. Schön war allerdings die Feststellung, dass Lu und ich sehr unkompliziert sind und nicht wegen jedem zu bezahlendem Euro gleich die Krise bekommen.

Horton Plains und World´s End

Horton Plains

Am nächsten Morgen ging es jedenfalls sehr früh los zu den Plains, die mich sofort an Schottland erinnerten. Leichter Nieselregen zu Beginn, neblig-trüb, braunes Gras, hügelige Landschaft, Moose und Flechten und einiges Rotwild. Auch der Nationalvogel Sri Lankas, das Ceylon-Huhn, war zu sehen. Über einen Rundweg gelangt man zum World´s End, einem Aussichtspunkt am Rande einer Schlucht. Wir erleben ihn nur im Nebel, der sich zwar stellenweise kurz mal lichtet, aber nie die gesamte Sicht freigibt. War aber nicht schlimm, denn es sollten uns ja noch weitere traumhafte Ausblicke an den folgenden Tagen erfreuen. Der Regen wurde dann phasenweise etwas stärker, aber das passt ja auch zu einer solchen Landschaft. Nach knapp vier Stunden waren wir dann wieder am Eingang, der Schluss zog sich ein wenig hin, dennoch war es landschaftlich sehr reizvoll, wie man hoffentlich an den Bildern erkennen kann.

 

Haputale und Wandern in den Teeplantagen beim Lipton´s Seat

Teeplantage beim Lipton´s Seat nahe Haputale

 

Weiter gings dann nach Haputale. Unsere Mitfahrer ließen wir unterwegs am Bahnhof aussteigen. Das Wetter an diesem Tag wurde dann deutlich ungemütlicher, und wo wir aus dem Zimmer unseres Hotels in Haputale zunächst noch ewig weit hinunter nach Süden blicken konnten, sah man bald nicht mehr die Hand vor Augen vor Nebel und Regen. Es war dann auch richtig kühl draußen. Was uns aber nicht weiter störte, weil wir ohnehin geplant hatten, mal gemütlich ein paar Stunden dösend im Bett zu verbringen und Fotos zu sortieren. Der nächste Morgen bot dafür dann ein klares Blau und Sonne pur! Wieder standen wir sehr früh auf und ließen uns per Tuktuk zum Fuße des Lipton´s Seat fahren, einem Aussichtspunkt inmitten einer Teeplantage. Der letzte Kilometer zu Fuß durch die Serpentinenstraße war einfach nur himmlisch. In der sonnenbeschienenen Morgenstille allein zu zweit unterwegs zu sein und die Landschaft zu bestaunen war ein besonderer Genuss. Das war für mich die schönste Wanderung unserer Reise. Vom Aussichtspunkt konnte man dann fast das Meer sehen im Süden. Hier konnte ich die wohl schönsten Fotos des Urlaubs schießen, auch wenn sie nie wiedergeben können, was das menschliche Auge wahrnimmt. Auf der 7km Wanderung hinab zur Teefabrik durch die Teefelder konnten wir die tamilischen PflückerInnen beobachten, Lu durfte sogar selbst mal ran und mit einem lustigen Gerät Blätter abzwicken. Zurück in Haputale genossen wir dann noch ein paar Stunden die schöne Aussicht von der Terrasse des Hotels, bevor es dann mit dem Zug weiterging nach Ella.

 

Zugfahrt von Haputale nach Ella und Wandern auf den Little Adam´s Peak

Blick vom Little Adam´s Peak

 

Die Zugfahrt durch die Teeplantagen und Hügellandschaften ist auch etwas besonderes, wobei sie mir persönlich nicht halb so gut gefallen hat wie die Wanderung zum Lipton´s Seat. Es war etwas schwer, wirklich gute Sicht zu bekommen, auch wenn der Zug wohl nicht so überfüllt war, wie es zur Hauptsaison der Fall ist. Wir bekamen zwar schon an der zweiten Station einen Platz in der zweiten Klasse, aber leider auf der Seite, wo fast durchgehend die Bergseite den Blick versperrte. Man konnte jedoch auch herumlaufen und ab und zu an den Zugtüren mal rausschauen und videografieren. Ella selbst war ein netter Ort, allerdings auch mit deutlich mehr Touristen als an jedem anderen Ort, den wir bis dato gesehen hatten. Unser Homestay war ein entzückender Ort, wieder einmal mit großartigen Ausblicken auf den Little Adams Peak und Ella Rock, die Gipfel zweiter Berge. Im Gedächtnis geblieben ist das „Chill“ – eine Restaurant-Lounge-Bar Location mitten in Ella, die nicht zu übersehen ist. Dort sammeln sich wohl die meisten Touristen in dem zweistöckigen tempelartigen Holzbau, der zu allen Seiten offen ist. Es war sehr gemütlich hier, und das Essen vielseitig, üppig und richtig gut. Ein guter Ort zum Entspannen, Cocktail trinken und Leute kennenlernen.

Am nächsten Morgen sind wir dann zum Little Adams Peak hinaufgewandert, eine kurze Wanderung, aber dennoch sehr schön. Die Aussicht ist auch hier grandios, man sieht auf der einen Seite in den Dschungel hinein, wo ein paar Holzhütten hinausschauen, und auf der anderen Seite blickt man auf den Ella Rock, einen entfernten Wasserfall und das Tal, das bis zum Meer hinführt. Auch hier habe ich natürlich viel Spaß beim Fotografieren. Auf dem Rückweg hören wir Trommler, schon abends hatten wir einen kleinen Umzug miterlebt – offenbar gab es ein Hindufest. Wir wurden herangewunken mitzutanzen, aber wir hatten schon einen Fahrer organisiert, um nach Arugam Bay loszustarten, also ging es sich zeitlich nicht aus, was ich ein bisschen bedauert habe.

 

Arugam Bay

Strand von Arugam Bay

 

Arugam Bay erreichten wir mit einem Zwischenstop am Wasserfall nahe Ella, eine Badeoase für die Einheimischen, die hier keine öffentlichen Schwimmbäder haben wie wir, und deshalb natürlich gerne den Wasserfall mit seinen Pools als Ersatz hernehmen. In Arugam Bay machten wir es uns dann in der Lounge unserer Unterkunft gleich am Meer gemütlich, wo wir zwei Tage nicht wegzubewegen waren außer zu einem Strandspaziergang und Abendessen am Meer. Das Gebiet hier ist muslimisch geprägt, viele Fischer verdienen hier ihren Lebensunterhalt. Das Thunfischsteak am ersten Abend war sehr lecker, und unsere muslimischen Gastgeber sehr herzlich. Auch bei meinem Spaziergang am nächsten Tag begegnete ich wieder sehr freundlichen Menschen. Es war eine große Freude, den Muslimen beim Herumspielen im Wasser zuzuschauen. Selbst die älteren Männer führten sich wie Kinder auf. Und alle waren sie in voller Kleidung im Wasser. Ein lautes Tohuwabohu war das. Etwas abseits war dann ein Surferstrand, allerdings war gerade so der Übergang zur absoluten Nebensaison, Spektakuläres war entsprechend nicht zu sehen. Ich selbst habe schon vor Jahren aufgegeben, Surfen zu lernen, die Paddelei im Wasser ist mir einfach zu anstrengend.

Insgesamt hat mir Arugam Bay nicht so gut gefallen wie erhofft. Zu viele Touristen, das ständige Tosen der Wellen im Ohr, der Sand so heiß, dass man nicht barfuß laufen kann, die Wellen zu stark, um gemütlich baden zu gehen – ich sehnte mich zurück nach Uppuveli. Wir unternahmen zwar noch einen Lagunenausflug, bei dem wir Elefanten, Adler und viele andere Vögel beobachten konnten, aber das wars dann auch schon mit unseren Erlebnissen. Leider erwischte ich dann am letzten Abend auch noch etwas Falsches beim Essen, so dass ich mal dran war mit einem Tag Magenkrämpfen und Durchfall.

 

Tauchen in Uppuveli und Trincomalee

Coconut Beach Lodge am Uppuveli Beach

 

Ich konnte allerdings schon am nächsten Abend wieder normal essen als wir zurück in Uppuveli waren. Die Fahrt dauerte zwar 5 Stunden, aber mir war es das wert. Ich war richtig glücklich, wieder an unserem Strand zu sein, diesmal in einem luxuriöseren Zimmer, und nochmal so richtig zu entspannen. Und das taten wir dann auch. Außerdem nutzte ich die Gelegenheit, um doch noch tauchen zu gehen vor Trincomalee. Und es lohnte sich, ich sah meinen ersten Seedrachen und zahlreiche Muränen, Stachelrochen, Steinfische und erstaunlich viele Weichkorallen. Beim zweiten Tauchgang sind wir durch eine Höhle getaucht, leider war hier der Akku meiner Gopro dann leer, so dass ich keine Aufnahmen habe, obwohl das sicher ein Highlight gewesen wäre. So ist es in meinem Kopf gespeichert, auch wenn einige Details nicht mehr abrufbar sind. Es gab ein schönes Wiedersehen mit Chamara, mit dem wir zuvor schon immer Volleyball gespielt hatten. Er nahm Lu mit auf seinem Boot zum Schnorcheln, weil sie bei meinen Tauchspots wenig gesehen hätte und ein Schnuppertauchgang für sie (weil ohne Tauchschein) zu teuer gewesen wäre.

Schweren Herzens folgte dann nach drei Tagen der Abschied von Uppuveli, ich hätte gerne noch viel mehr Zeit hier verbracht, weil die Urlaubsentspannung zu dem Zeitpunkt erst so richtig bei mir einsetzte. Aber das Ende unserer Reise rückte näher und wir wollten noch zwei Tage in Negombo mit unseren neugewonnenen Freunden Bernadine und Udo verbringen. Zurück in Negombo erwarteten uns die beiden und ihre Hunde schon freudig. Die beiden Abschlusstage konnten wir noch einmal entspannen, viel erzählen, mit den Hunden spielen, den Fischmarkt besuchen, Gewürze kaufen und wieder genussvoll speisen, bevor wir uns dann am Flughafen verabschieden mussten.

Die Menschen und ihre Lebensart, Kultur und Religion

Straßenküche auf dem Weg zu den Hunnasgiriya Wasserfällen

 

Wir haben sehr viel aus erster Hand über gesellschaftliche Gegebenheiten der Ceylonesen erfahren, viel zu viel, um hier alles wiederzugeben. Deshalb stütze ich mich im Folgenden lieber auf unsere eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen.

Ich habe die Menschen nie gestresst oder unfreundlich erlebt, jeder begegnete uns mit einem Lächeln, vor allem, wenn man sie angelächelt hat. Es waren auch alle stets hilfsbereit und bemüht, alles möglich zu machen, was man sich erhofft. Jeder kennt immer irgendwen, der wen kennt, der weiterhelfen kann.  Natürlich bringen es der Tourismus und die verhältnismäßige Armut mit sich, dass die Menschen für Touristen höhere Preise veranschlagen oder sie mit mitleiderregenden Geschichten versuchen, um Geld zu bitten. Angesichts der überaus günstigen Preise für Unterkünfte, Fahrten, Essen usw. ist es aber kein großes Ärgernis. Außerdem bieten sie meist auch etwas für das, was sie sich erhoffen, Trinkgelder hatten sie sich immer redlich verdient durch Aufmerksamkeit, bereitgestellte Informationen oder Freundlichkeit. Wir hatten auch mehrfach das Glück, bei Einheimischen privat unterzukommen. So konnten wir am Familienleben teilhaben, die Lebensbedingungen aus nächster Nähe beurteilen, kulturell und vor allem gesellschaftlich einiges Wissen aus erster Hand erfragen und die Herzlichkeit der Menschen genießen. Dabei spielte es keine Rolle, welcher Religion die Einheimischen angehörten. Dies habe ich ohnehin als tolles Phänomen erlebt, nämlich dass Buddhisten, Christen, Hindus/Tamilen und Muslime hier völlig friedlich miteinander leben. Es gibt zwar regional immer mal Majoritäten, allerdings werden auch dort alle gleich freundlich behandelt. Wir haben zwar gehört, dass die Christen sich aktuell den Ärger einiger Buddhisten zuziehen, weil sie sie „missionieren“ wollen. Aber wir haben davon nichts direkt mitbekommen, dafür war die Zeit auch zu kurz.

Die vielen Religionen bringen es mit sich, dass Sri Lanka das Land mit den meisten Feiertagen auf der Erde ist: 63 Tage!! Klingt nicht schlecht, oder? Einige Feste wie das Poyafest oder Vollmondfest der Buddhisten in Negombo oder ein tamilisches Fest mit einem lustigen Tanz- Musikumzug in Ella haben wir auch erleben können.

Überall im Land fährt man an Hindutempeln, buddhistischen Tempeln, Stupas und überdimensionalen Buddhafiguren, Moscheen und seltsam modernen christlichen Kirchen mit Neonlichtern oder riesigen Christusfiguren und bunter Kirchenfarbe vorbei.

 

 

Meist hört man auch die Muezzine, Mönche oder Messen über Lautsprecher in der ganzen Gegend. Schwierig war manchmal, dass wir nicht wussten, welche Sprache unser Gegenüber spricht – tamilisch oder singhalesisch. Denn natürlich haben wir ein paar Phrasen in der jeweiligen Sprache gelernt, die wir fleißig anwenden wollten. Die Einheimischen zeigten sich auch jedes Mal sehr überrascht und lachten bzw. lächelten freundlich, je nachdem wie die Situation war. Mit dem Satz „Mata epa – für mich nicht!“ konnten wir jeden aufdringlichen Verkäufer oder TukTuk Fahrer sofort loswerden, die waren so perplex, dass sie oft nur wiederholten, was wir gesagt hatten und dabei kicherten und uns in Ruhe ließen.

Uns wurde gesagt, dass man die Religion oft an der Kleidung erkennen kann, tja, die Saris der Tamilen und die Burkas der Muslimen lassen sich bei Frauen gut erkennen, aber bei den Männern wird’s schon schwieriger. Jedenfalls sind die Frauen viel bunter gekleidet. Bunt sind auch oft die Betonhäuser, die manchmal ganz schnucklig aus dem Dschungel hervorlugen. Rasen hat hier niemand, der nicht stinkreich ist. Mit Palmzweigen wird der Boden im Garten saubergefegt. Wert legen die Ceylonesen auch auf ihre Autos, sie präsentieren sie manchmal ganz stolz, außerdem sind sie meist gepflegt und haben erstaunlicherweise meist keine Beulen. Der Fahrstil ist hier, wie man ihn in den meisten asiatischen Ländern kennt: scheinbar waghalsige Überholmanöver in mehreren Spuren, Hineindrängeln, wo es nur geht, hupen, um auf sich aufmerksam zu machen, wenn man von hinten kommt und überholt… laut ist es vor allem. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt meist 50km/h auf Landstraßen oder Highways. Über 70km/h fährt kaum wer.

Öffentliche Züge und Busse sind meist hoffnungslos überfüllt und brauchen lange, nichtsdestotrotz gibt es schöne Strecken, und ein Abenteuer ist es auch immer. Wir haben uns vorwiegend Fahrer von Ort zu Ort organisiert und uns um Mitfahrer bemüht. So zahlt man zwar immer noch deutlich mehr als im öffentlichen Verkehr, man ist aber meist doppelt so schnell. Und wir sind bequem, lassen uns von Unterkunftstür zu Unterkunftstür fahren. Die Fahrer kennen auch eine Menge interessanter Plätze zwischen den Orten, Aussichtspunkte, Wasserfälle, usw. Sie bemühen sich manchmal auch um Provisionen, wenn sie Gewürzplantagen oder ähnliches ansteuern, aber es ist auch keiner böse, wenn man das ablehnt. Sie sprechen oft, aber nicht immer, halbwegs gutes Englisch und wissen einiges über die Gegenden.

Die Kids und Jugendlichen haben in Sri Lanka Schulpflicht, man sieht sie oft frühmorgens um sechs oder am frühen Nachmittag in ihren weißen oder blauen Schuluniformen am Straßenrand auf Busse oder TukTuks warten.

Schule nahe Lipton´s Seat, Haputale

Das Gesundheitssystem verfügt über hervorragend ausgebildete Ärzte, die Hygiene in den kostenlosen öffentlichen Krankenhäusern ist jedoch für unsere Verhältnisse katastrophal. Viele lassen sich daher in privaten Kliniken behandeln, wenn sie das Geld aufbringen können, denn es ist bei dem durchschnittlichen Monatsgehalt von 285 Euro teuer. Medikamente müssen immer selbst bezahlt werden.

Wie kann man sich Sri Lanka noch vorstellen? Naja, die Städte oder größeren Ortschaften sind wahrlich nicht schön, es reihen sich die für Asien typischen Tante Emmaläden mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Garküchen oder Lebensmittelgeschäften in Garagenform aneinander. Es gibt kaum mal wo geteerte Gehwege, die kleinen Seitenstraßen sind oft staubige Schlaglochpisten. Es gibt viele Straßenstände mit Gemüse und Obst.

 

 

Viele der ärmlicheren Häuser werden mit Naturmaterialien wie Holz, Palmzweigen, Lehm uä gebaut. Es gibt aber auch richtig reiche Gegenden, in Kandy z.B., da findet man dann tolle Villen und riesige Gärten.

Gesegnet waren wir im Übrigen, weil wir mehrfach Einblicke in das Leben von ansässigen Ceylonesen bekamen. Gestartet sind wir mit dem Besuch bei Bernadine und Udo, einem sehr herzlichen deutsch-ceylonesischen Ehepaar, das zwei Töchter ungefähr in meinem Alter hat und mit meiner Familie weitläufig befreundet war, als sie noch in Deutschland lebten. Ich selbst konnte mich nur sehr vage an die Töchter und gemeinsame Spielerlebnisse erinnern, aber ich nahm dennoch bei den Reisevorbereitungen Kontakt auf, als ich erfuhr, dass die Eltern wieder in Sri Lanka wohnen. Wir wurden nicht nur mit offenen Armen warmherzig aufgenommen, sondern großzügig verwöhnt mit köstlichem Essen, einer für uns luxuriösen Unterkunft, unzähligen Informationen über Land und Leute, lustigen, aber auch tiefgehenden Gesprächen und kleinen Ausflügen durch Negombo. Die beiden waren wirklich lieb, und wir konnten erste Eindrücke über Sri Lanka sammeln. Am Ende unserer Reise durften wir erneut ihre Gastfreundschaft genießen und nochmal zwei Tage richtig ausspannen und im Pool treiben, bevor es dann zurück in den Alltag nach Österreich ging. Ein wundervoller Ausklang!

Ein wirklich tolles Erlebnis war es auch, bei einer einheimischen Familie nahe Kandy mitten im Dschungel unterzukommen. Über eine Facebookgruppe, in der wir uns über Mitfahrgelegenheiten etc. informierten, lud uns ein junger ceylonesischer Cricketspieler gegen ein lächerliches Entgelt von 2500 Rupien / 14 Euro für ein eigenes abgetrenntes Schlafzimmer mit Bad, Frühstück und Abendessen zu seiner Familie ins Haus ein. Der Vater, der sich selbst stolz Michael nennt nach einem Deutschen, der ihm vor vielen Jahren aus Freundschaft und Dankbarkeit ein TukTuk schenkte und ihm damit eine neue berufliche Lebensgrundlage als Taxifahrer und Tourguide ermöglichte, fuhr uns überall in der Gegend herum und zeigte uns auf Vorschlag und Wunsch dir Orte, die wir sehen wollten: Wasserfälle, Aussichtspunkte, eine Teefabrik und eine traditionelle Tanz- und Trommelaufführung. Er erzählte uns viele Geschichten aus seinem Leben und über seine Familie und wir konnten einige Lebensauffassungen miteinander teilen. Seine Frau zauberte köstliche Mahlzeiten, wir haben es nie geschafft, alles aufzuessen, so viel wurde bereitgestellt. Mit den Söhnen haben wir abends im Garten gesessen mit schöner Aussicht auf Felder und den Dschungel und über persönliche Themen gesprochen. Sie unterschieden sich kaum von unseren eigenen Themen, berufliche Pläne, Konflikte mit den Eltern, generationsbedingte Einstellungsunterschiede, eigene Fehler und Beziehungskonflikte. Es ist etwas, das ich stets auf meinen Reisen feststelle: egal, wo wir herkommen, wie wir leben, wie unser Lebensstandard ist – die tiefsten menschlichen Probleme sind überall die gleichen, sie sind meist zwischenmenschlicher Art und bezogen auf das eigene Sein, die eigene Gefühlswelt, das Denken und die persönliche Entwicklung.

 

Fauna und Flora

Sri Lanka hat mich begeistert mit einer für ein so verhältnismäßig kleines Land großen landschaftlichen Vielfalt. Die Küsten mit unterschiedlichen Sandstränden und Lagune bieten saisonal gute Surfbedingungen im Süden und Osten. Es gibt einige wenige prima Tauch- und Schnorchelspots, auch wenn El Nino im Süden bei Hikkaduwa leider ein ganzes Riff auf dem Gewissen hat. Man kann Wale und Delphine beobachten in Mirissa und manchmal auch in Trincomalee. Es gibt goldene und weiße Sandstrände, in Uppuveli und Arugam Bay luden nette Bars zum Entspannen und Cocktails ein, meist wird auch ein Lagerfeuer entzündet und chillige Musik gespielt.

Die Lagunen beherbergen viele Vögel, u.a. den Brahminenweih und den Weißbauchadler, Kormorane, Störche, Reiher, Eisvögel oder Pelikane.

Vorsicht ist zuweilen geboten, wenn man an einsamen Stellen nahe einer Lagune surft, hier lassen sich auch schonmal Krokodile blicken. Beim Tauchen sieht man häufig Weiß- und Schwarzspitzenhaie, Meeresschildkröten, eine Vielzahl an Rochen, Möranen und anderen entzückend bunten Meeresbewohnern. Ich durfte sogar einen Seedrachen bestaunen.  Auf den Fischmärkten oder an den Stränden oder in Restaurants bekommt man fantastischen und frischen Fisch, wenn man mal selbst etwas zubereiten möchte.

Das Landesinnere besteht zum großen Teil aus Dschungel. Die wenigen Straßen sind oft durchgehend von Häusern gesäumt, dahinter jedoch steht man gleich mal mitten im wilden Grün. Kein Wunder, dass sich regelmäßig die abenteuerlichsten Insekten in die Häuser verirren. Außerdem entdeckt man immer wieder wilde Elefanten und Affen in Straßennähe. Die Ceylonesen sind übrigens recht tierlieb, vor allem Elefanten, Schildkröten und Hunde haben es ihnen angetan. Es gibt außerdem eine Vielzahlt von Nationalparks, in denen sich neben den schon erwähnten Elefanten auch Büffel, Leoparden (leider sehr selten zu sehen), Pfaue und einige andere Säuger den gierigen Fotografen stellen. Auch Urwälder und Bergwälder hat Sri Lanka im Angebot. Leider haben wir es wetterbedingt nicht in die Knuckles Range geschafft, hier braucht es trockene Bedingungen für einige Tage, weil man sonst über glitschige Felsen zu stürzen droht. Im zentralen Hochland findet man gar englische oder schottische Landschaftsstriche, um Nuwara Eliya („Nuraeliya“ genannt von den Einheimischen) herum sind die Temperaturen am kühlsten, letztes Jahr hat es anscheinend sogar mal Frost über Nacht gegeben. Hier finden sich die meisten Teeplantagen. Die Horton Plains haben mich sofort an Schottland erinnert, auch das Wetter war entsprechend, kühl und regnerisch, neblig und unangenehm. Hier war uns der Blick auf das World´s End  versagt. Den Ausblick bis hin zum Meer im Süden des Landes durften wir dann aber in Haputale vom Liption´s Seat aus genießen. Auch in Ella gibt es großartige Ausblicke und gute Wandermöglichkeiten, etwa durch die Besteigung des Ella Rock oder des Little Adams Peak. Im Landesinneren findet man manchmal Wasserfälle, in denen die Einheimischen gerne baden gehen. Den Norden um Jaffna habe ich leider nicht bereisen können aus zeitlichen Gründen, aber der scheint auch landschaftlich anders zu sein. Ansonsten ist das Landschaftsbild von Palmen, Teeplantagen, Bananenstauden, Eukalyptus-, Papaya- und Mangobäumen geprägt. Zusätzlich gibt es viele Gewürzplantagen, und die Ceylonesen haben gerne schöne Gärten, die sie mit Hibiskus oder Bougainvillen oder anderen exotischen Blumen schmücken.

Tiere, die man sonst häufig sieht, sind Eichhörnchen bzw. Streifenhörnchen, die vorwitzig Essensreste stibitzen, und ihre Verwandten im Geiste, die vielen laut krächzenden Raben und fleißige Ameisen. Essen mit aufs Zimmer zu nehmen, ist nie eine gute Idee, sie schaffen es sogar in verschlossene Zippbeutel hinein. Geckos und Spinnen helfen dabei, den Moskitobestand zu verringern, denn diesen Biester entkommt man leider nirgendwo. Die fiesen kleinen Sandfliegen sind übrigens auch nicht zu unterschätzen und verursachen Minibisse, die trotzdem ordentlich jucken.

 

 

Klima

Das Klima ist (sub-)tropisch, die Luftfeuchtigkeit ist schon teils recht hoch und es ist eigentlich immer warm bis heiß. Gemäßigter ist das Klima um Nuwara Eliya. Gut, dass immer ein Wasserfall oder das Meer in der Nähe sind, um sich zu erfrischen!

Was mir gefallen hat

Besonders gefallen hat mir die Freundlichkeit der Menschen, die üppige und vielfältige Natur, die vielen Möglichkeiten, den Urlaub vielseitig zu gestalten (Wandern, Schwimmen, Surfen, Tauchen…), das Klima und die stylischen und gemütlichen, kreativ aufgezogenen Restaurants. Auch die Essenskultur ist für mich immer ein Highlight. Und das alles ist dann auch noch sehr günstig zu haben, mehr als 900 Euro haben wir für 3 Wochen pro Person nicht ausgegeben. Mein Lieblingsplatz war der Strand von Uppuveli sowie die Wanderung in Haputale zum Lipton´s Seat durch die Teeplantagen.

Was mir nicht gefallen hat

Weniger gefallen hat mir der Umgang mit Müll, die teils fehlende Hygiene sowie die Anwesenheit von Mosquitos und Sandfliegen, deren Blutsaugen man nur wirklich mit langer, aber zu warmer Kleidung und der chemischen Keule auf der Haut halbwegs entgehen kann.

Kulinarisches

Meine Lieblingsspeisen waren vor allem der frische Fisch (Thunfisch, Makrele, Haifisch, Red Snapper…) und die Meeresfrüchte sowie Dhal (Art Linseneintopf), gefüllte Rotti (frittierte Teigtaschen)  und die verschiedenen Curry. Die Früchte und Smoothies oder Lassies sind einfach unvergleichlich. Und als Nachtisch hat mir Watalappan geschmeckt, eine Art Karamellpudding… Was wir auch probiert haben, waren Büffeljoghurt (Luisas Lieblingsspeise) mit Honig und Kotthu. Hier einige Beispiele für typische ceylonesische Gericht sowie eine Speisekarte: