Malta Reisetipps 2018
Inhaltsverzeichnis
Verkehrsmittel
Die kostengünstigste Variante, die Insel zu bereisen, ist das öffentliche Bussystem. Mit der Tallinja Explore Card (https://www.publictransport.com.mt/en/bus-card-and-ticketing) kann man eine Woche lang für 21 Euro sämtliche Busse für unbegrenzte Fahrten nutzen. Da die Insel nur 27km lang und knapp 15km breit ist, ist man von Valletta aus schnell an der gewünschten Destination. Der längste Weg in Richtung Westen zB. zur Golden Bay dauert ca. 1 Stunde. Die Tallinja App ist überaus praktisch, vom jeweiligen Standort zeigt sie alle Busmöglichkeiten und Zeiten zum Zielort an. Günstig ist, wenn man von der Ausgangshaltestelle, dem Busterminal Valletta il-belt, startet, da ergattert man meist einen Sitzplatz. Wenn die Busse voll sind, lassen die Busfahrer so lange niemanden mehr rein, bis genug Leute ausgestiegen sind. Man muss die Busse an den Haltestellen per Handzeichen heranwinken, sonst fahren sie vorbei. Die Explore Card kann man gleich am Flughafen am Automaten oder im Shop kaufen, von dort fährt zB der X4 Bus nach Valletta.
Um einen Überblick über die Insel zu erhalten, kann man auch die hop-on-hop-off Busse nutzen. Allerdings hat man letztlich nicht so viel Zeit an den Sehenswürdigkeiten bzw. schafft es nicht, bei allen auszusteigen, da die Busse nur stündlich fahren. 2 Routen decken die Insel Malta ab, auf Gozo gibt es auch nochmal zwei Routen.
Fähren verbinden Valletta mit den Three Cities Senglea (L´Isla), Birglu (Vittoriosa) und Bormla (Cospicua) (Fähre hält und fährt ab von Vittoriosa bzw. Valletta/Ostseite nahe Bushaltestelle Lascaris) sowie mit Sliema (Haltestelle im Westen Vallettas). Von Sliema aus fahren Fähren und Ausflugsboote nach Gozo und Comino.
Über Mietwägen kann ich nicht viel sagen, da wir keine benutzt haben, es waren allerdings viele Touristen damit unterwegs. Zu beachten ist dabei natürlich der Linksverkehr.
Sehenswürdigkeiten
– Valletta (durch die Gassen spazieren, lecker essen, Aussichten in alle Richtungen auf umliegende Städte, Häfen und das Meer genießen)
– Die drei Städte L´Isla, Cospicua und Vittoriosa (schöne Gassen, tolle Hafengegend mit prima Restaurants und Yachten, schöne Ausblicke)
– Mdina (alte Hauptstadt, mittelalterliches Flair, Drehort für Game of thrones, schöne Gassen und Gebäude, beeindruckende Sicht über die gesamte Insel)
– Rabat (Katakomben von Paulus, süße Gässchen)
– Blue Grotto (15min Bootsfahrt zu Grotten und Höhlen mit roten Korallen und blauem Wasser)
– Golden Bay (schönster Strand -> Riviera; Baden und Schnorcheln in klarem Wasser und Aussichten über andere Buchten der Bay)
– Comino (unbewohnte Insel, blaue Lagune, Kristalllagune, Bootsausflug)
– San Anton Gärten in Attard (Spazieren)
– Tempelanlagen von Hagar Qim und Mnajdra bei Qrendi
– Mosta (Rundkuppel der Rotunda)
– Hypogäum von Hal Saflieni in Paola (unterirdische prähistorische Tempelanlagen, die im Voraus gebucht werden sollten
– Marsaxlokk (Fischmarkt, Fischerdorf)
Der Reiz Maltas bestand für mich im Herumschlendern in den romantischen Gassen der Städte mit ihrem besonderen architektonischen Stil, der von prähistorischen Bauten über römische Villen bis hin zu mittelalterlichen Gebäuden, Barock, englischem Klassizismus und sonstigen modernen westlichen Richtungen reicht und ganz im lokalen Kalkstein gehalten ist. Überall gibt es tolle kleine Bars, Cafés und Restaurants, häufig mit Ausblick aufs Meer. Ich liebe Meeresfrüchte und Fisch, die hier sehr gut zubereitet werden. In Valletta hat man hat so ziemlich jede Straße innerhalb von 3 Stunden gesehen. Allerdings laden viele Ausblicke zum Verweilen und Fotografieren ein, zB vom Hastings Garden aus in Richtung Sliema und Manolo Island, aber auch von … aus in Richtung Three Cities. Viele gute Restaurants sowie einige sehenswürdige Gebäude. Viele Touristen, aber trotzdem gemütlich, durch die Gassen zu schlendern. Wer nur Strandurlaub machen möchte, findet in Europa weitaus bessere Orte dafür. Auch ein Tauchurlaub lohnt sich nicht so wirklich. Segeln stelle ich mir recht reizvoll vor, das türkise/ hellblaue Wasser hat schon was. In Comino sollte man sehr früh sein, die blaue Lagune ist später total überfüllt, ein richtiges Massentourismus hat sich hier breitgemacht. Wandert man allerdings entlang der Felsküste etwas in Richtung Norden, findet man nach 15min die Crystal Lagoon, dort kann man über eine Betonplattform ins Wasser und findet sich praktisch allein im glasklaren Wasser wieder, umgeben von hoher Felsküste – ein wahres Paradies. Es ist auch möglich zum Strand Santa Maria zu gehen oder sich für 1 Euro von einem der örtlichen Kleinbus- oder Pickupfahrer rüberkutschieren zu lassen. Hier ist es ruhiger, auch wenn der Strand mich nicht umgehauen hat. Die meisten Ausflugsanbieter ankern 3-4 Stunden vor Ort und haben Getränke und ein Mittagessen im Preis inkludiert.
Die Fahrt zur Blue Grotto fand ich etwas lieblos und enttäuschend, die kleinen Fischerboote fahren kurz in die Grotten rein und auch gleich schon wieder heraus. Da ist nicht mal wirklich Zeit zum Fotografieren. Ich bin sicher, man kann vom Hafen aus die 300-400m hinüberschwimmen und schnorcheln gehen, leider hatten wir kein Badezeug dabei. Der Blick von den Felsen oben hinunter auf die blaue Grotte war allerdings schon beeindruckend. Das Farbspiel aus Kalksandstein, Meer und Himmel war toll. Die San Anton Gärten fand ich sehr schön, eine kleine Idylle zum Entspannen, auch hier war die Farbpracht ein Augenschmaus. Die restlichen Sehenswürdigkeiten konnten wir aus Zeitgründen nicht oder nur aus der Ferne sehen.
Unterkünfte
Wir waren sehr zufrieden mit unserem Airbnb in Floriana, ca. 5 Gehminuten entfernt von Vallettas Busterminal. Über weitere Unterkunftsmöglichkeiten kann ich nichts sagen. Wir waren auch zufrieden mit dem Entschluss, an einem Ort zu bleiben, da Valletta ohnehin sehr zentral liegt und die Insel wirklich klein ist. Hat uns viel nerviges Packen und Suchen nach Unterkünften erspart, wir haben uns flexibel gefühlt. Gozo zu erkunden wäre auch über einen Tagesausflug möglich gewesen.
Kulinarisches
Pasta, Meeresfrüchte, Fisch und die lokalen Spezialitäten wir Pastizzi (gefüllte Teigtaschen mit Spinat, Kaninchen, Apfel oder Ricotta) sowie das traditionelle Kaninchen Fenekata in Rotweinsauce sind einfach köstlich! Nur auf die maltesische „Kinnie“ Limonade kann ich verzichten 😉
Die Pastizzi sind lächerlich günstig, ansonsten haben die Restaurants normale mitteleuropäische Preise. Das lokale Bier ist süffig. Für Selbstversorger gibt es einen großen Lidl nahe Valletta im Marsa Park (Haltestelle).
Geld
Es gibt überall ATM. Die Währung ist der Euro.
Eindrücke
Wenn ich an Sri Lanka denke….
… dann fallen mir sofort folgende Schlagworte ein:
- Glasklares türkises, tiefblaues oder hellblaues Wasser
- Felsküste, Grotten, Buchten
- Meeresfrüchte, Pasta und Pastizzi
- Kalksandsteingebäude, Kirchen und Tempel
- Spazieren am Hafen, Yachten, Boote
- Freundliche Menschen
Unsere Route mitsamt Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen
- Valletta (Spazieren, Gegend erkunden, WM schauen, Ausblicke genießen und lecker essen)
- San Anton Gardens/Attard, Rabat, Mdina, Valletta Waterfront (Spazieren, Erkunden, Ausblicke genießen, lecker essen)
- Comino (Schwimmen, Schnorcheln, wandern, Bootstour)
- Blue Grotto, Senglea, Vitteriosa, Cospicua (Bootsfahrt, Ausblicke, Hafenspaziergänge, Erkunden, gemütlich sitzen, trinken und essen im „Enchante“ und dabei das Treiben am Yachthafen beobachten)
- Golden Bay/ Riviera (Schwimmen, wandern, schnorcheln, entspannen)
- Valletta, Sliema, Floriana (Fotosession, erkunden, Ausblicke genießen, Fährfahrt, Hafenspaziergang, gemütlich sitzen und trinken, public viewing WM, Abschlussessen, Festival Floriana, live Jazz Musik)
Die Menschen und ihre Lebensart, Kultur und Religion
Viel kann ich über die Menschen leider nicht sagen, da wir nicht wirklich Einheimische kennengelernt haben. Unsere Airbnb Hoster haben wir per Schriftverkehr als sehr freundlich erlebt. Auch die Menschen, die wir auf der Straße nach etwas gefragt haben, waren bemüht, freundlich, höflich und zuvorkommend. Ganz ins Herz geschlossen haben wir unseren Kellner Jeff aus dem Enchante in Senglea, der sich bestens um uns gekümmert hat in den fast 5 Stunden, die wir dort von Nachmittag bis Abend verbracht haben. Die Sprache der Menschen auf Malta ist eine eigentümliche Mischung aus Italienisch, Englisch und Arabisch, was wohl auf die Einflüsse der einstigen Kolonialherren, die geografische Nähe sowie den intensiven Seehandel zurückzuführen ist. Verstanden haben wir jedenfalls kaum ein Wort. Außergewöhnliche kulturelle Unterschiede zum restlichen mittleren Südeuropa konnten wir nicht ausmachen. Die meisten Menschen sind wohl Christen, es gab aber auch einige Muslime.
Fauna und Flora
Das Land wirkt trocken, saftige Wiesen gibt es keine. Ackerbau wird zum Großteil auf Gozo betrieben. Vieh haben wir nirgendwo gesehen. Es gibt auch keine Trinkwasserquellen auf Malta. Das Trinkwasser wird durchweg importiert. Trotzdem werden viele Bäume gepflanzt, so dass das Land keineswegs wie eine Einöde wirkt. Die Felder sind durch Steinmauern getrennt.
Tiere haben wir bis auf einige kleine Echsen und natürlich Fische nicht gesehen.
Klima
Typisches Mittelmeerklima, meist sonnig warm.
Was mir gefallen hat
Die Architektur und die süßen Gassen sowie die Hafenszenerien. Das unkomplizierte Bussystem. Das leckere Essen.
Was mir nicht gefallen hat
Die Strände, die eher kümmerliche Unterwasserwelt, viele verfallene Gebäude, viel Müll in der Natur.