Reisebericht Weltreise: Guatemala 2003
Panajachel und der Atitlansee
Jetzt gerade befinden wir uns in Panajachel am Atitlansee in Guatemala. Ein 28 Stunden Höllentrip hat uns gestern hierhin verschlagen. Durch Belize hindurch, das definitv sauberer als das im Müll erstickende Mexiko ist, aber uns sonst nichts bieten konnte, weshalb wir uns es angeschaut hätten, an Flores vorbei und durch Guatemala City hindurch. Letzteres war ziemlich beängstigend, morgens um fünf dort angekommen mussten wir – weil wir nicht in den Straßen herumlaufen wollten – notgedrungen einen der lokalen busse nehmen, wo das Gepäck noch auf dem Dach untergebracht wird. Bei dem Höllentempo, was der Fahrer in den kurvigen Straßen durch die Berge einlegte, war mir Angst und Bange um unser Zeug, ganz zu schweigen davon, dass wir keine Ahnung hatten wo es hinging (irgendwohin, wo wir dann einen weiteren Bus nehmen sollten, der uns unserem Ziel wieder ein Stück näher bringen sollte… und das bei dem Vertrauen in die üblen Gestalten hier…. war wirklich ein heftiges Abenteuer). Später erfuhren wir, dass es in Guatemala tatsächlich Tote bei einem Aufstand gegeben hat. Hier sind gerade Präsidentschaftswahlen, und einer der aussichtsreichen Kandidaten ist ein ehemaliger General, unter dessen Kommando viele indigenas systematisch getötet worden waren. Letztlich haben wir es geschafft, zwar fertig, aber unversehrt. Seitdem haben wir geschlafen und ausgeruht, uns kurz heute mal den See und die umliegenden Vulkane angeschaut, was ein sehr schöner Anblick ist, und massig Essen eingekauft.
Wir haben die Tage hier in Panajachel sehr genossen, viel entspannt bei Spaziergängen, einer Bootsfahrt nach San Pedro – einem kleinen süßen Bergdörfchen am Fuße des gleichnamigen Vulkans – und natürlich beim Einkaufen der bunten Indiowaren. Wir haben lange geschlafen, auch einen Tag ganz im Bett verbracht, vor uns hingeträumt, einfach herrlich! Und der Sonnenuntergang überm See hat es uns besonders angetan. So etwas Bezauberndes sieht man wirklich selten, diese Farben, die Umgebung…
Antigua
Dann war auch schon Babsis Geburtstag da und wir beschlossen kurzfristig, nach Antigua, der alten Haupstadt Guatemalas, zu fahren, um diesen letzten Tag vor dem Abflug nach Peru an diesem schönen Ort feiern zu können.
Man erkennt nicht gleich die Schönheit, sie ist versteckt in den Gärten und Innenhöfen der Kolonialgebäude. Aber da haut sie einen dann um, wenn man die Restaurants oder Galerien, Cafes etc. entdeckt. Der absolute Wahnsinn war dann das Restaurant, in dem wir Babsi Geburtstag gefeiert haben: nur wir, ein Haufen Kerzen und der Besitzer des „Don Armados“ – ein superlieber Kerl. Als hätten wir es nur für uns gemietet! Und dann das Essen! Vow! Eine traumhafte Tortillasuppe, ein leckerer Salat mit Dijonsenf und Honigdressing (selten so eine geile Salatsauce getestet!) und eine Fleischplatte mit ewig geilen Steaks, würzigen Würstchen, zarten Putenfilets und – ebenfalls noch nie zuvor probierten – Frühlingszwiebeln. Und zum Nachtisch Schokotrüffelkuchen (da war der Magen dann schon kurz vorm Platzen!). Also das, das war mit Sicherheit der romantischste und exklusivste Restaurantbesuch ever! Danach waren wir wie berauscht und um uns herum alles unwirklich…
Umso wirklicher war dann der nächste Morgen mit dem Bewusstsein, dass wir nun Mittelamerika verlassen würden.
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